Hochsensibilität und Partnerschaft: Ich kann nicht aussprechen, was mir wichtig ist

 
 

Du bist hochsensibel und eine Kommunikation auf Herzensebene in deiner Partnerschaft geht einfach nicht?

 

Du fühlst dich oftmals ermüdet, frustriert oder verärgert bei Gesprächen mit deinem Partner? Du kannst einfach nicht aussprechen, was dir wichtig ist? Es kommt nicht an, was du sagst? Traust du dich nicht, was dir wichtig ist, auszusprechen?

Du wünschst dir mehr Klarheit für eine Lösung?

In diesem Artikel erläutere ich, wie du das Thema lösen kannst.

1. Mache eine Bestandsaufnahme der Kommunikation in deiner Partnerschaft

  1. Nehme dir einmal etwas Zeit.

Mache es dir gemütlich in einem Raum, wo du ungestört bist. Setze dich bequem hin und spüre die Unterlage an deinem Gesäß und den Boden unter deinen Füßen. Entspanne dich, indem du dich auf deine Atmung ausrichtest und ein paar Minuten wahrnimmst, wie sich deine Bauchdecke anhebt, wenn du einatmest, und sich wieder absenkt beim Ausatmen.

Dann lege dir Papier und Stift bereit und schaue Schritt für Schritt, wie du die Art der Kommunikation in deiner Partnerschaft erlebst.

2. Betrachte dich selbst als neutraler Beobachter

Wie ist die Wortwahl, der Klang der Stimme deines Partners, wenn es um dich geht, wenn du etwas von dir, deinen Erlebnissen, deinen Werten, dem was du tust, sprichst. Schaue zunächst bei dir und versuche, dich dabei aus der Perspektive des liebevollen, mitfühlenden, neutralen  Beobachters wahrzunehmen: Wie sprichst du? Dich selbst wertschätzend, annehmend oder versuchst du, zu gefallen, lehnst du dich ab? Wie klingt deine Stimme? Wie ist deine Atmung? Wie ist deine Muskelspannung? Fühlst du in einem Körperbereich Anspannung, Verkrampfung, Zittern? Nehme einfach deine Körperempfindung wahr. Erlaube dir, auch deine Gefühle dabei wahrzunehmen. Fühlst du Druck, Angst, Wut, Neid, Scham, Schuld…? Wenn du deine Körperempfindungen und Gefühle deutlich wahrnimmst, schreibe dir ehrlich detailliert auf, was du wahrnimmst. Atme dabei und nehme dir die Zeit, die du brauchst, um zu fühlen. Bleibe in der Position des neutralen Beobachters, gehe also nicht in die Gefühle oder Körperempfindungen hinein.

3. Betrachte deinen Partner als neutraler Beobachter

Dann schaue bei deinem Partner ebenfalls aus der Sicht dieses Beobachters:

Ist dein Partner aufmerksam, wertschätzend oder abwesend, fällt er dir ins Wort, wenn du von deinen Dingen sprichst? Fühlst du bei deinem Partner etwas wie Wertschätzung, Interesse oder Intoleranz, Unbewusstsein, Sich Aufspielen? Nehme es beobachtend wahr und schreibe alles auf, was du wahrnimmst.

4. Betrachte als neutraler Beobachter, welche Position du deinem Partner gegenüber einnimmst

Und nun betrachte dich, welche Position du deinem Partner bei seiner Art, sich zu verhalten, einnimmst. Nimm die Perspektive des neutralen Beobachters wieder ein und beobachte dich. Atme dabei entspannt. Bist du selbst neutral deinem Partner gegenüber oder bist du enttäuscht, verärgert, wenn er sich nicht so verhält, wie du es dir wünschst. Schreibe auch das alles genau auf das Papier.

2. Wozu ist eine Bestandaufnahme nützlich?

Für eine Bestandsaufnahme betrachten wir das Thema, das uns beschäftigt. Das hilft dabei, etwas zu erkennen.

Es ist wichtig zu erkennen, ob man jemanden sein lässt, wie er gerade ist oder ihn bewertet oder verurteilt. Wenn man nämlich in Bewertung ist, erniedrigt man seine eigene Frequenz. Das heißt, wenn wir bewerten oder urteilen, verschließen wir unser Herz. Wir fühlen uns nicht mehr verbunden mit unserem Körper und somit nicht mehr wohl in ihm. Wir fühlen uns nicht mehr verbunden mit der Liebe, die in jedem von uns ist. In der niedrigen Frequenz sind wir in unserem Ego, das sich verteidigen oder andere angreifen möchte, um selbst besser da zu stehen. Denn das Ego kennt nur die Perspektive der Angst, wo alles voneinander getrennt ist. Das Ego kennt die Perspektive der Liebe - der Einheit - nicht, da diese höher schwingt. Und die Liebe nehmen wir wahr über unser Herz. Unser Herz hat die größere Perspektive. Auf Herzensebene finden wir Lösungen, die größer sind, als die bloße Befriedigung des Egos, das nur das Außen sieht.

3. Unser Außen ist nur ein Spiegel unseres Inneren - negative Glaubenssätze führen dabei zu negativem Erleben

Auch gilt es zu verstehen, dass wie wir das Außen wahrnehmen, immer nur ein Spiegel unserer inneren Welt ist. Wenn wir also Wut fühlen, weil uns jemand nicht wertschätzt, leben wir zum Beispiel unseren eigenen Wert nicht. Wir leben also beispielsweise in einer Partnerschaft, die nicht unseren inneren Werten entspricht. Oder wir glauben nicht an uns selbst, etwa, dass wir uns vertreten können, Dinge aussprechen können, die uns wichtig sind.

Es sind also negative Glaubenssätze, die uns blockieren, unsere Wahrheit zu leben. Hochsensible tragen in sich häufig Glaubenssätze, dass sie zu viel fühlen, dass Gefühle Schwäche sind, dass sie nicht belastbar sind, dass sie krank sind. Diese Glaubenssätze entwickeln Hochsensible häufig, wenn ihnen das Verhalten ihrer Bezugspersonen in ihrer Kindheit ihnen vermittelt hat– oft subtil und ohne Worte - , dass sie anders sind als die Gesellschaft, falsch sind, nicht mithalten können mit dem gesellschaftlichen Leben, schwach, krank sind. Denn oft wird das intensive  Wahrnehmen und Fühlen oder die Neigung, schnell  überreizt zu sein, von unserem Umfeld einfach nicht verstanden. Dahinter steckt meist keine schlechte Absicht, sondern diese Menschen wollen im Allgemeinen das Beste für uns, können jedoch  einfach nicht erkennen, wie wir wirklich sind.

Wir dürfen und sollen sehr wohl unterscheiden, wie wir leben wollen und wie nicht. Unterscheiden hat nichts mit Wertung oder Urteil zu tun. Unterscheiden tun wir einfach unseren einzigartigen, persönlichen Vorlieben entsprechend ohne Ladung, also neutral. Zum Beispiel unterscheiden wir, ob wir lieber einen Kräutertee, Kaffee oder Wasser trinken wollen und entscheiden uns dann für das, was wir wollen. Unterscheiden zwischen dem was wir mögen und was nicht, entspricht unserer Seele, unserem Herzen.

Um Veränderungen in unserem Leben zu bewirken, hilft es nur, nach innen zu gehen. Es ist nötig, dass wir uns Zeit für uns nehmen und entspannen. Dadurch können wir uns besser spüren und wahrnehmen, was uns blockiert. In diesem entspannten Zustand können wir dann unser Herz für die Blockade öffnen, wodurch sie sich zunehmend lösen kann. Das benötigt Zeit, denn es ist ein Prozess. Es gilt folglich, regelmäßig in der Stille ganz bei uns zu sein, auf die Atmung zu achten, umso mehr und mehr in den Selbstkontakt zu kommen. Nur auf dieser Ebene finden sich Lösungen, wie wir es uns wirklich tief in unserem Inneren auch wünschen.

Wenn wir unsere Wertungen erkennen und auflösen, und uns authentischer verhalten und beispielsweise liebevoll aussprechen, was uns am Herzen liegt, kann sich das im Fall einer Partnerschaft auf verschiedene Weise auswirken. Vielleicht ist unser Partner dankbar, dass wir uns öffnen und traut sich dann auch, sich zu öffnen und es entsteht ein neues Miteinander. Oder unser Partner verschließt sich gegenüber unserem eigenen Wandel zu mehr Authentizität. Auch das gilt es nicht zu werten. Vielleicht merken wir, dass sich unsere Partnerschaft zunehmend weniger stimmig anfühlt und wir mehr und mehr bereit sind, uns daraus zu lösen. Vielleicht können wir damit leben und fokussieren uns auf unsere eigene Entfaltung oder auf Bereiche, die wir mit unserem Partner teilen können.

Fazit

Wenn wir mit unserer Partnerschaft nicht zufrieden sind, hilft es uns nur, nach innen zu gehen, bei uns selbst zu schauen, wo wir uns blockieren durch Wertungen und negative Glaubenssätze. Dann können wir sie lösen, damit wir auch Herausforderungen annehmen, um authentischer werden.

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