Stimulationsniveau shiften

Was ist das Stimulationsniveau und was ist hier die Besonderheit bei Hochsensiblen?

Unser Lebensstil und unser Bewusstsein setzen Reize auf uns. Auf alle Reize, die auf uns einwirken, reagiert der Körper. Dabei übermitteln Botenstoffe die Reizweiterleitung von einem Nerv auf den nächsten.

Da Hochsensible physiologisch bedingt eine höhere Konzentration von Botenstoffen haben durch eine vermehrte Bildung und/ oder einen langsameren Abbau, bewirkt bei ihnen bereits ein niedrigeres Ausmaß an Reizen eine Reaktion beziehungsweise eine Stimulation des Körpers als bei normal sensiblen Menschen.

Beispielsweise fühlen sich Hochsensible in einem Lokal mit Hintergrundmusik nervös, auch wenn ihnen die Musik gefällt, denn zusammen mit den anderen Geräuschen wie den Stimmen der Gäste, dem Klappern von Besteck und Geschirr sind sie überstimuliert oder übererregt, während ein normal Sensibler diese Hintergrundmusik gar nicht wahrnimmt beziehungsweise sich mit diesem zusätzlichen Reiz erst ausreichend stimuliert und angenehm angeregt und belebt fühlt.

Auch haben die gleichen Gefühle, Gedanken und Worte auf Hochsensible eine stärkere Wirkung, egal ob es die von anderen oder ihre eigenen sind. Deshalb können auch hier sowohl angenehme als auch unangenehme Gefühle, Gedanken und Worte bei ihnen schneller zu einer Überstimulierung mit einer Stressreaktion des Körpers führen.

Eine Stressreaktion des Körpers kann sich äußern in Körperreaktionen wie schwitzen, Ameisenlaufen, Herzklopfen, Muskelanspannung oder sogar Schmerzen und in Emotionen wie Angst bis zur Panik. Anschließend kollabiert das System mehr oder weniger stark, je nachdem, wie häufig oder wie stark eine Überstimulierung erlebt worden war, was sich in Taubheitsgefühl, Brainfog, Erschöpfung, Kraftlosigkeit, Konzentrationsschwäche bis zu -verlust und Emotionen wie Apathie und Ohnmacht zeigen kann.