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Subtilere Toxizität in Beziehungen - Tendenzen bei Hochsensibilität

Toxizität in Beziehungen – Subtilere Erscheinungsformen, Tendenzen bei Hochsensibilität, Ursache, Lösung

 

In diesem Artikel teile ich,

  • welche subtileren toxischen Erscheinungsformen in vielen Beziehungen vorkommen,

  • was hierbei mögliche Tendenzen bei hochsensiblen Menschen sind

  • was die Ursache von toxischen Beziehungen sind

  • und wie es möglich ist, eine gesunde Beziehung zu leben.

In dem Artikel „Toxische Beziehungen – Anzeichen, Hintergründe, Befreiung“  habe ich über die klassische Definition von toxischen Beziehungen geschrieben. Hierbei werden dominant ausgeprägt dunkle Charakterzüge wie Machiavellismus, Psychopathie und Narzissmus mit extremen je nach Charakterzug unterschiedlichen Verhaltensweisen mit Machtmissbrauch, emotionalem und physischen Missbrauch als toxisch bezeichnet.

Doch ist diese extrem ausgeprägte sogenannte Toxizität nur die Spitze des Eisberges. Darunter liegen in vielen Beziehungen viele weitere Abstufungen des Ausmaßes an Toxizität vor. Auch wenn diese Toxizität nicht (sehr) augenscheinlich, sondern subtiler ist, kann sie für den Partner dennoch toxisch im Sinne von beeinträchtigend für sein emotionales und körperliches Wohlbefinden, sein Selbstwertgefühl und seine Selbstwirksamkeit sein.

 

Was sind subtilere Erscheinungsformen von Toxizität in Beziehungen?

Neben den offensichtlichen, extremen Erscheinungsformen von toxischem Verhalten gibt es unzählige subtilere toxische Verhaltensweisen.

Hinter subtilerem toxischem Verhalten verbergen sich viele Verhaltensweisen, die uns häufig nicht als toxisch auffallen, sondern die wir oftmals sogar als normal ansehen.

Eine von diesen toxischen Verhaltensweisen ist beispielsweise die unausgesprochene Forderung nach Aufmerksamkeit. Das kann sich auf die Art und Weise zeigen, dass der toxische Partner, wenn er etwas auf dem Herzen hat, es sofort loswerden will und seinem Partner, auch wenn dieser dafür gerade nicht die Zeit und Ruhe hat zuzuhören, das, was ihn gerade beschäftigt, mitteilt. Der toxische Partner fragt nicht erst, ob es für den anderen gerade passt, sondern lebt das aus, worauf er gerade seine Aufmerksamkeit hat. Er nimmt also nicht auch seinen Partner wahr, fühlt nicht hinein, ob es gerade auch für den anderen angemessen ist oder nicht. Der andere Partner fühlt sich dann oftmals einem Redeschwall ausgesetzt und zu getextet.

Eine weitere Form ist die subtile Forderung nach Anerkennung. Hier schimpft der toxische Partner beispielsweise über eine andere Person, um sich selbst besser darzustellen und erwartet, dass der andere Partner ihm zustimmt.

Ein weiteres Zeichen ist, dass der toxische Partner den anderen nicht aussprechen lässt, dass er die Meinung des anderen nicht toleriert und ihm über den Mund fährt, indem er einfach das Thema wechselt, vielleicht noch bevor der andere den Satz ausgesprochen hat.

Dann kann es sich darin äußern, dass der toxische Partner kein Hinterfragen seines Verhaltens seitens des anderen Partners duldet und entweder mit einem ignorierenden Schweigen oder einer aggressiven oder zynischen Bemerkung reagiert.

Auch kann es sein, dass der toxische Partner die Gefühle des anderen nicht stehen lassen möchte, sondern ihn dafür verspottet. 

Dabei kann es sein, dass der toxische Partner schwankt zwischen einem liebevollen und einem lieblosen Verhalten.

Jedoch ist auch die Kehrseite dieser Verhaltensweisen toxisch, ungesund. Das sind Verhaltensweisen, mit denen der andere Partner das oben genannte toxische Verhalten bedient. Zum Beispiel sind das Muster wie sich alles gefallen zu lassen, immer nett zu sein, den Mund zu halten, sich immer zur Verfügung zu stellen, zu allem Ja und Amen zu sagen und keine Grenzen zu setzen.

Daraus folgt, dass an einer toxischen Beziehung, auch in einer subtilen Ausprägung, immer beide Partner beteiligt sind. Denn selbst wenn nur der eine seine extreme Wechselhaftigkeit bis zur Unberechenbarkeit ausagiert, hat der andere genauso Muster von Instabilität gespeichert. Nur geht er damit anders um. Er zeigt sich nett und gefügig, schweigt, macht alles mit sich aus, ist dabei jedoch häufig in der gleichen Situation innerlich genauso wütend, verängstigt, traurig wie der andere.

Es liegt in einer ungesunden Beziehung also eine sehr inkonsistente, instabile Bindungsdynamik mit unsicher vermeidenden, unsicher ambivalenten, desorganisierten und/ oder reaktiven Bindungsmustern vor.

 

Welche Tendenzen liegen bei Hochsensiblen oftmals vor?

Hochsensible Menschen verarbeiten Reize intensiver als normal sensible Menschen. Sie nehmen bereits geringere Reize wahr. Das bedeutet in ihrem Leben, dass sie  durchlässiger, feinfühliger und empathischer sind.

Dadurch kann bei ihnen bereits ein niedrigeres Ausmaß an Erfahrungen ungenügender Bindung seitens der Eltern im Säuglings- und Kleinkindalter traumatisierend wirken. Auch Konflikte der Eltern oder nicht gesehen, gefühlt und angenommen zu werden, wie sie sind, können bei ihnen schon bei geringerer Intensität als bei normal sensiblen Menschen zu einem Trauma führen.

Des Weiteren haben Hochsensible vermehrt ungelöste Themen bezüglich ihrer Empathie. Sie fühlen beispielsweise sehr subtil, wenn ihre Eltern miteinander immer wieder Spannungen haben und unglücklich sind. Hochsensible neigen durch ihre Durchlässigkeit und dem damit einhergehenden hohen Bedürfnis nach Harmonie eher zu einem Helfersyndrom. Sie geraten nämlich durch ihre Durchlässigkeit schon bei kleinsten Unstimmigkeiten leichter in ein sich sehr unwohl fühlen, in Stress. Da sie sich jedoch gut fühlen wollen, wünschen sie sich Harmonie. Also versuchen sie, ihre Eltern glücklich zu machen. Sie sind dann still, brav, passen sich ihnen an, in der Hoffnung, dass ihre Eltern ihr Unglücklich sein mit Gereiztheit oder Traurigkeit nicht auf sie richten.  

Auf diese Weise entwickeln Hochsensible Muster des sich Überanpassens, sich Unterwerfens, des allzeit bereit Seins, des alles über sich ergehen Lassens, des Leistung Erbringens und des zwanghaften Helfens aber auch des Wegrennens und sich Verschließens. Mit diesen Mustern suchen sie nach Halt, Sicherheit und Freiheit.

Und diese Muster kommen vor allem in Beziehungen mit emotional nahestehenden Menschen zum Tragen. So geraten Hochsensible häufig in Beziehungen mit Menschen, die sie benutzen, um Aufmerksamkeit, Mitgefühl zu bekommen. Hochsensible haben Schwierigkeiten Grenzen zu setzen und lassen sich stattdessen ihre Energie nehmen durch ein übermäßiges Schenken an Aufmerksamkeit, Mitgefühl und ein sich Überanpassen.

 

Was ist die Ursache für eine toxische Beziehung?

Welche Qualität von Partnerschaft wir leben, spiegelt nichts anderes als unser Inneres wider. Die Muster und Überzeugungen, die wir im Unterbewusstsein verbunden mit Gefühlen und Emotionen aufgrund wiederholten, für uns als lebensbedrohlich, uns überfordernd erlebten Erfahrungen abgespeichert haben, bewirken, auf welche Art und Weise wir erst einmal mit uns selbst umgehen, welche Beziehung wir zu uns selbst haben und dadurch auch, wie wir dem anderen/ unserem Partner begegnen.

Haben wir Muster der Ablehnung, wie des nicht Gesehen Werdens, des nicht Gewollt Werdens oder Geliebt Werdens, die immer mit niedrig schwingenden Gefühlen und Emotionen wie Wut, Traurigkeit, Angst, Schmerz, Ekel und/ oder Scham verbunden sind, in uns gespeichert und weggesperrt aus Angst vor erneutem Schmerz, steuern sie uns unbewusst. Denn da wir ja mit diesem Schmerz oder dieser Not nicht mehr konfrontiert werden möchten, haben wir Vermeidungs- und Kompensationsstrategien entwickelt.

Diesen Schmerz und diese Not haben wir meistens als Säugling und Kleinkind erlebt, wenn unsere Signale wie Schreien aus dem Bedürfnis heraus, gestillt zu werden, Sicherheit und Nähe zu spüren oder Kontakt zu haben, häufig nicht (für uns rechtzeitig) erfüllt wurden. In diesem Alter haben wir noch kein Zeitgefühl, wissen wir noch nicht, dass unsere Mutter gerade im Nebenzimmer ist und kommen möglicherweise in eine Angst, zu sterben, wenn nicht unmittelbar jemand kommt und unser Bedürfnis stillt. Auch wenn wir als Kind beispielsweise häufig nicht angenommen wurden, wie wir sind, haben wir vielleicht eine Angst davor entwickelt, uns zu zeigen mit unseren Bedürfnissen, Wünschen und unserem Wert. Durch diese Traumatisierung trauen wir uns nicht, zu unseren Grenzen zu stehen, nein zu etwas zu sagen, was wir nicht wollen, für uns einzustehen, sondern wir fügen uns, auch wenn wir dabei unsere Grenzen oder Bedürfnisse und Impulse missachten. Oder wir erlauben uns nicht, unsere eigene Schönheit oder Gaben anzuerkennen und lassen geringschätzende Äußerungen bezüglich unseres Aussehens oder unseres Tuns über uns ergehen. Wir haben es uns also angewöhnt, uns auf eine individuell verschiedene Art und Weise klein zu machen.

Diese Überlebensmuster wenden wir immer wieder unbewusst an, wenn wir uns ähnlich fühlen wie in der damaligen, für uns damals (Lebens)bedrohlichen Situation. Dabei ist die jetzige Situation überhaupt nicht lebensbedrohlich. Dennoch sind diese Muster für uns unbewusst in unserem Gehirn gespeichert,  da sie uns damals ja das Überleben gesichert haben. Es haben sich neuronale Fehlverknüpfungen gebildet. Deshalb laufen diese Muster immer wieder automatisch ab, wenn wir uns ähnlich fühlen wie in der Not als Säugling und Kleinkind.

Die Besonderheit bei Hochsensiblen hierbei ist, dass sie durch ihre niedrigere Schwelle der Überreizbarkeit ein Entwicklungstrauma bereits durch geringeren Stress bilden können als normal Sensible. Auch im späteren Leben geraten sie durch diese Prägung des Entwicklungstraumas bereits durch geringere Belastungen in ein erneutes Erleben dieser damals erlebten Not. Beispielsweise kann schon ein niedrigerer Level an Konflikten in Beziehungen bei Hochsensiblen als bedrohlich wahrgenommen werden, obwohl objektiv betrachtet, auch wenn der Konflikt unangenehm ist, keine Bedrohung durch ihn vorliegt.

Durch unsere Vermeidungs- und Kompensationsstrategien, die unser Überleben sichern sollen, werden wir also in unserem Leben vor allem im Zwischenmenschlichen und hier vor allem durch uns emotional nahestehende Menschen, das heißt in erster Linie durch unseren Partner konfrontiert. Jedoch ziehen sich unsere unaufgearbeiteten Muster durch unser gesamtes Leben, das heißt sie wirken auch im Bereich Gesundheit, in den Finanzen und in der Tätigkeit. Dadurch, dass wir uns beispielsweise nicht trauen, Grenzen zu setzen, werden wir sehr wahrscheinlich einen Partner in unser Leben ziehen, der unsere Grenzen immer wieder überschreitet. Wollen wir zum Beispiel in Ruhe den Haushalt machen, beginnt möglicherweise unser Partner etwas zu erzählen, was er gerade erlebt hat. Obwohl wir uns auf diese Weise weder auf die Arbeit noch die Worte des Partners konzentrieren können, lassen wir es zu, dass er uns zu textet. Innerlich sind wir dann gestresst und wütend. Doch wir schlucken unseren Ärger und Stress hinunter, lassen den Partner reden und machen den Haushalt. Danach fühlen wir uns völlig erledigt. Über all das sprechen wir jedoch nicht mit unserem Partner, da wir Angst davor haben, dass er wütend wird und uns ablehnt. Wir halten uns also in einem Vermeidungsmuster, um der alten ungesehenen Wunde der Ablehnung mit den Gefühlen von Angst und Wut nicht begegnen zu müssen.

Unser Partner wiederum agiert möglicherweise seine Wut aus. Er hat immer wieder Wutattacken, in denen er laut über das, was ihm vermeintlich alles im Weg steht und daran hindert, das Gewünschte umzusetzen, schimpft und in seiner Wut mit niedrig schwingenden Worten badet. Auch dies ist eine Strategie, um nicht mit seiner Wunde von Ablehnung und damit verbundener Angst und Wut, in Kontakt zu kommen. Du wiederum bist der Wortsalve ausgesetzt, lässt deine Grenzen überschreiten und bist ebenfalls ängstlich und wütend, sagst jedoch nichts.

Bei Hochsensiblen geht es durch ihre erhöhte Durchlässigkeit in Beziehungen, aber auch in allen anderen Lebensbereichen wie in der Gesundheit,  im Finanziellen und in der Tätigkeit vermehrt darum, dass sie Schwierigkeiten haben, Grenzen zu setzen oder ihre Bedürfnisse und ihren Standpunkt zu vertreten und sich stattdessen immer nett und angepasst verhalten, um Spannungen und damit Stress zu vermeiden.  Oder sie sind aufgrund ihrer erhöhten Empathie übermäßig hilfsbereit, damit es dem anderen und somit ihnen selbst gut geht.

Eine Beziehung in ihren unbewussten, unaufgearbeiteten Mustern zu gestalten, hält beide in diesen Mustern fest. Der eine nimmt sich dabei auf seine Art die Energie des anderen, vielleicht auch wechselseitig, so dass eine gegenseitige ungesunde Abhängigkeit vorliegt. Die beiden können also nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander sein. Es findet keine Entwicklung statt.

 

„Bin ich einer toxischen Beziehung ausgeliefert?“  “Nein, es ist auf jeden Fall möglich, dass du eine gesunde Beziehung lebst!“

Auch wenn es sich für dich jetzt endgültig anfühlt, dass du keine gesunde Beziehung leben kannst, ist das keineswegs der Fall! Du kannst deine Muster verändern, indem du dir einen liebevollen Umgang mit dir und deinen Mustern eröffnest!

Voraussetzung dafür ist, dass du nicht mehr so weitermachen willst wie bisher und ernsthaft bereit bist, mit deinen ungelösten Themen in Kontakt aufzunehmen und ihnen auf eine neue Weise zu begegnen.

Oftmals ist es sehr hilfreich, wenn wir dabei unterstützt werden auf eine Art und Weise, mit der wir uns verstanden und sicher fühlen. Durch diese neue Art und Weise, unserem Thema zu begegnen, können im Gehirn neue neuronale Verknüpfungen gebildet werden zwischen unserem zuvor unterbewusst abgetrennten Anteil und unserem Selbst. Bisher hatten wir meist versucht, alles mit uns alleine auszumachen beispielsweise ohne geführte Übungen und keinen Selbstlernkurs in Erwägung gezogen, da wir bisher mit unseren Schwierigkeiten nicht verstanden und angenommen worden waren. Jedoch fehlt dabei die Erfahrung von Sicherheit beim Umgang mit seinen Themen. Diese Sicherheit entsteht durch die Erfahrung, angenommen zu werden mit allem, was einen ausmacht.

 

Möchtest du Unterstützung, eine gesunde Beziehung zu leben?

Hier stelle ich dir kurz meine Onlinekurse vor, in denen du mit Hilfe von Videos und Texten in den Übungen in den Selbstkontakt mit dir kommst, dich deinen Themen öffnen kannst und dadurch mehr dich selbst sein kannst. Vielleicht hast du ja Interesse daran und möchtest sie oder einen davon für dich nutzen.

In dem Kurs “In dein Sein mit deiner Hochsensibilität” lernst du, im meditativen, wahrnehmenden Zustand die Verbindung zu deiner Seele/ deiner inneren Intelligenz herzustellen, mit ihr zu kommunizieren und darüber Zugang zu deinem Unterbewusstsein zu erhalten. Unser Unterbewusstsein ist sehr mächtig, sowohl im “positiven” als auch im “negativen” Sinn. Deshalb ist es essenziell, dass wir uns die in unserem Unterbewusstsein abgespeicherten “negativen”, also uns beschränkenden und blockierenden Programmierungen bewusst machen und in die Liebe transformieren. Auf diese Weise kannst du dein Fühlen heilen, dir eröffnen, dich bei allem bis in die Tiefe zu spüren und im Gewahrsein - was deine wahre Natur ist - dich selbst zu sein und zu leben, die Basis für dauerhafte Erfüllung.

Ein weiterer Kurs, der sehr hilfreich sein kann, ist der Kurs ”Reise in deine Kraft mit deiner Hochsensibilität”. Mit Hilfe dieses Kurses eröffnest du dir den Lebensstil, der dir wirklich gut tut, dich nährt und in deiner Kraft hält. Du betrachtest mit deinem Herzen deine ungeliebten Anteile, damit sie dich nicht mehr blockieren, so zu leben, wie du es wirklich willst. Auf diese Weise etablierst du dir dauerhaft die für dich stimmige Lebensweise, kannst du sie dir gemäß deiner Entwicklung immer wieder anpassen, wodurch du in deine wahre Kraft kommst und darin lebst.

 

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