Stressfrei leben mit Hochsensibilität
Wie Hochsensible aus Stress heraus und in ihre Kraft kommen
Viele hochsensible Menschen fühlen sich oftmals gestresst oder befinden sich sogar in einem Zustand von Dauerstress.
In diesem Artikel erfährst du
was Stress ist
wovon es abhängt, wie unser Stresserleben ist und
wie wir uns mit unserer Hochsensibilität von unserem stressigen Leben befreien können.
Was ist Stress?
Stress heißt Anspannung, Druck.
Dabei wird über Hormone wie Cortisol und Neurotransmitter wie Adrenalin gespeicherte Energie freigesetzt und das Blut aus den Organen in die Muskeln umverteilt. Das bringt den Körper in die Lage zu Aktivität und erhöhter Konzentration.
Das kann sowohl als positiv als auch als negativ erlebt werden.
In einer als positiv empfundenen Anspannung nutzen wir die zur Verfügung gestellte Energie, ein Vorhaben, für die wir einen Herzensimpuls fühlen, umzusetzen. Das kann eine Aktion in unserem Beruf oder auch eine Aktivität im privaten Bereich sein. Danach sinken die Hormone wieder ab und der Körper geht in eine Regenerationsphase über, um seine Energien wieder aufzufüllen.
Fühlen wir uns jedoch schlecht bei der Anspannung, läuft in uns ein Kampf- oder Fluchtmuster ab, durch die die freigesetzte Energie verbraucht wird. Wenn wir in der Anspannung verharren, setzen wir laufend Energie frei und der Körper regeneriert sich nicht ausreichend. Folglich fühlen wir uns energie- und kraftlos.
Was sind Stressauslöser?
Es gibt äußere und innere potenzielle Stressauslöser oder Reize.
Äußere Faktoren, die Stress auslösen können, sind Lärm, Kälte, Hitze, Handlungen anderer.
Innere Faktoren sind unsere eigenen belastenden Glaubenssätze und Muster, mit denen wir uns selbst unter Druck setzen. Das kann sich beispielsweise in Form von unwahrhaftigen Reaktionen auf äußere potenzielle Stressauslöser, Überforderung, übertriebener/m Leistung/ Ehrgeiz, Unterdrückung von Bedürfnissen, falschem Essen, Bewegungsmangel, zu wenig Pausen und Ruhezeiten äußern.
Letztendlich verbiegen wir uns aufgrund unerlöster Glaubenssätze, durch die wir beispielsweise Angst haben, ausgestoßen oder ausgelacht und verspottet zu werden. Dadurch leben wir oftmals unbewusst in einem ungelösten Konflikt, was Stress in uns verursacht.
Was ist bei Hochsensiblen anders bezüglich Stress?
Bei Hochsensiblen kommt es durch ihre größere Reizoffenheit und intensivere Reizverarbeitung im Gehirn bereits bei niedrigeren Schwellenwerten zur Stressreaktion als bei normal sensiblen Menschen. Folglich ist für Hochsensible eine erhöhte Achtsamkeit bezüglich Stressfaktoren geboten. Der Vorteil ist jedoch, dass sie früher darauf reagieren und ihr Leben in eine für sie stimmige Richtung lenken können.
Wie läuft eine Stressreaktion ab?
Eine Stressreaktion läuft in zwei Phasen ab:
In der ersten Phase bewerten wir, ob wir uns durch den Stressauslöser in einer bedrohlichen oder in einer zwar unangenehmen, aber nicht bedrohlichen Situation befinden.
In der zweiten Phase bewerten wir, ob wir ausreichende Ressourcen dafür haben, diese Situation zu handhaben zu können oder ob sie uns überfordert. Dieser Vorgang läuft oftmals unbewusst ab. Je nachdem wie wir den Auslöser bewerten, empfinden wir mehr oder weniger oder sogar keinen Stress.
Wie können wir ein neues Erleben von Stressfaktoren bewirken und uns von Stress befreien?
Um sich von Stress zu befreien, ist es erst einmal wichtig, sich bewusst zu machen, dass niemand anders als wir selbst es sind, die eine Situation als bedrohlich bewertet.
Mache dir deine persönlichen Stressfaktoren bewusst
Wichtig ist auch, sich bewusst zu machen, was für uns potenzielle Stressfaktoren sind.
Nehme dir dafür, wenn du Ruhe hast, einmal die Zeit, nachzuspüren, in welchen Situationen du dich unter Stress fühlst. Wann fühlst du dich angespannt, unter Druck, nervös oder ängstlich? Sind es äußere Umstände und welche? Sind es Gedanken und welche?
Nehme Papier und Stift zur Hand und schreibe dir deine persönlichen Stressfaktoren ganz genau auf.
Sich ein neues Erleben von Stress eröffnen und Befreiung durch herzzentrierte Wahrnehmung
Auch wenn eine Situation für uns als äußerst unangenehm oder belastend empfunden wird, ist das einzige, was uns in einer solchen Situation weiter hilft, dass wir sie erst einmal akzeptieren, uns einen Moment Zeit nehmen, innehalten und atmen. Ohne zu versuchen, eine Lösung zu finden, zu atmen und unseren Körper zu spüren, wahrzunehmen, ob und wo er sich nicht gut anfühlt und weiter zu atmen, bis wir uns leichter und freier fühlen. Das bringt uns allmählich aus negativen Emotionen und anstrengenden, nutzlosen Gedanken heraus und hilft uns, eine neue Perspektive bezüglich der Situation einzunehmen.
Fazit
Stress ist nicht schön zureden und weitverbreitet. Auch wenn du viel Stress erlebst oder erlebt hast und dadurch schon berufliche oder Beziehungskrisen oder gesundheitliche Probleme erfährst beziehungsweise erfahren hast, ist die positive Botschaft, dass du es in der Hand hast, dich davon zu befreien.
Unser Stresserleben hängt sehr von unbewussten Mustern und Glaubenssätzen ab. Deshalb ist es unerlässlich, wenn wir Stress aus unserem Leben entlassen wollen, uns regelmäßig Zeiten der Ruhe zu nehmen. Dadurch eröffnen wir uns, mit unserem Unterbewusstsein Kontakt aufzunehmen, ins Fühlen zu kommen und uns auf diese Weise unserer belastenden Glaubenssätze, die wir mit Emotionen verknüpft in unserem Unterbewusstsein gespeichert haben und unbewusst in Stress führen, bewusst zu werden, sie zu verabschieden und zu korrigieren beziehungsweise umzuwandeln.
Dabei ist stetiges sich dafür Zeit nehmen und Üben erforderlich. Es ist also nicht der bequeme Weg. Aber du wirst zunehmend geübter werden, mit deinem Unterbewusstsein zu kommunizieren und es zu bereinigen. Und du wirst zunehmend spüren, dass du dadurch dein Bewusstsein neu ausrichten kannst, um die Dinge Stück für Stück umzusetzen, die dich dem Leben, das mehr und mehr deiner Wahrheit entspricht, zunehmend näher zu bringen.
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